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Wieder total schräg: Fertig ich habe

  • Autorenbild: Oli Clemens
    Oli Clemens
  • vor 7 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 5 Tagen

Das Chaos ist zurück. Aber eigentlich sollte ich Zurück das Chaos ist schreiben. Das positiv bekloppte Kartenspiel „Ich habe fertig“ geht in die nächste Runde und heißt nun „Fertig ich habe“. Dabei treffen wir auf den bekannten Wahnsinn und ein paar neue Ideen, wie man innerhalb weniger Momente an einem Spieltisch komplette Verwirrung schaffen kann.



Fertig ich habe. Marco Teuber. Pegasus Spiele 2025


Eye-level view of a colorful board game setup with various pieces
Nicht more of the same. Oder doch?


Halten wir direkt zu Beginn gleich fest: An dem Spielprinzip und -ablauf seines Vorgängers hat sich nichts geändert. Entweder ziehst du eine Karte auf die Hand oder du spielst eine aus, die du schon besitzt, und führst ihre Aktion aus. Da müssen wir uns bei „Fertig ich habe“ keine neuen Regeln aneignen. Es kann also direkt losgehen, sobald die Karten gemischt wurden. Und auch die Siegbedingung bleibt gleich. Wer zuerst drei Karten mit den Worten ICH, HABE und FERTIG in beliebiger Reihenfolge vor sich liegen hat, gewinnt. Dazwischen regiert der Humor. Und der steht seinem Vorgängers in nichts nach und pendelt sich - je nach eigenen Verständnis - irgendwo zwischen Lachflash und Stirnrunzeln ein.


Gewinnen wie immer.
Gewinnen wie immer.

Beispielwseweise sorgt die Karte „Befehl von ganz, ganz oben“ dafür, dass die anderen nur noch ihre Kartenrückseiten sehen dürfen. Bei „Nur ein Kreuz“ kritzeln wir auf der Karte rum. Aus Schrödingers Katze wird „Schrödingers Albtraum“ und „Kannste Knicken“ steht irgendwie für sich selbst. Jede der insgesamt 83 Karten ist für eine Überraschung gut und zielt einfach darauf ab, den anderen auf der Straße zum Erfolg das Leben schwer zu machen. Oder dir, wenn du „Oh la la!“ ausspielen musst. Ich sag nur so viel: Einige meiner Partien endeten zumindest mal barfüßig. 


Alles in allem liegt das Spielerlebnis von "Fertig ich habe" sehr individuell zwischen in your face und WTF. Letztlich entscheidest du selbst maßgeblich, wie sehr du dich auf das Spiel einlassen kannst. Wer gerne Stichspiele spielt und gewohnt ist, Karten zu zählen, werden sicher die Adern an der Stirn anschwellen, weil du zum größten Teil vom Spiel gespielt wirst. Wer das Spiele-Leben aber nicht so ernst nimmt, kann ganz großartige humorvolle Momente mit anderen Schaffen. 


Nerd-Inspiration
Nerd-Inspiration

Es gibt auch wieder Karten, die auf die eine oder andere Art irgendwie irgendwann nicht mehr existieren werden. Aber keine Sorge: Nachschub liegt natürlich im Spiel bereit. So individuell wie das Spielerlebnis sind auch wieder die Karten gestaltet. Insgesamt 35 Illustratorinnen und Illustratoren haben sich ausgelebt, sorgen für den kunterbunten und vielfältigen optischen Eindruck und gehen einmal quer durch die große Welt unserer Nerd-Seele. Und wie es der Name des Spiels nahelegt, ist auch der Großmeister aller Jedis in dem Kartenspiel verewigt.


Für den ultimativen Chaosfaktor können die beiden Spiele „Ich habe fertig“ und „Fertig ich habe“ nicht nur unkompliziert miteinander kombiniert werden, es gibt sogar die ein oder andere unerwartete Synergie der Karten aus den verschiedenen Schachteln.


Meine Spielrunden haben sehr unterschiedlich lang gedauert. Ich erinnere mich an eine Partie, die nach 2 Minuten schon entschieden war, aber auch an die episch lange Runde, in der meine Schwester mit aschfahlem Gesicht entnervt nach 45 Minuten gewonnen hatte. Die Karten, das Glück und das Chaos regieren eben in „Fertig ich habe“.


𝔽𝕌-ℤ𝕀𝕋 💚


„Fertig ich habe“ polarisiert wie sein Vorgänger. Es wird einfach Leute geben, die mit dem chaotischen Spielerlebnis nichts anfangen können. Wer sich aber auf eine schräge Spielerfahrung einlassen kann, die tatsächlich mit jeder Partie belohnender wird, ist bei „Fertig ich habe“ genau richtig.  


BGG-Rating (Stand 11/25):

7.0

1.0


Transparenzhinweis:  Das Spiel wurde mir zu Rezensionszwecken ohne Auflagen zur Verfügung gestellt.

Eine schriftliche Kritik ist in ähnlicher Form auch auf ringbote.de erschienen.

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